Nach dem Unfall einer Mitarbeiterin der UMB AG war die wichtigste Integrationsmassnahme das Abbauen von Vorurteilen.
Vom HR bis zu den Geschäftspartner*innen überwanden alle ihre Berührungsängste – auch mit Hilfe eines Integrationsberaters.
Nicht keine Schmerzen, aber weniger“ – Handicaps wie Sehbeeinträchtigungen bringen durch Überanstrengung in der Arbeitswelt oft (chronische) Schmerzen mit sich.
Welche Arbeitszeiten damit am besten möglich sind, ist sehr individuell. Melane hat für sich das aktuell passendste Arbeitsmodell gefunden.
Mehr Aufwand für dasselbe Resultat – Menschen mit Handicaps haben oft den Druck, ihre Einschränkungen durch mehr Arbeit „auszugleichen“.
Bei einem optimalen Arbeitspensum muss aber auch Freizeit möglich sein, wer sich nach der Arbeit nur noch mit Schmerzen zu Hause ausruhen muss arbeitet eigentlich zu viel.
Absagen oder sogar wie bei Milena plötzlicher Kontaktabbruch ist für Menschen mit Handicaps leider keine Seltenheit auf der Jobsuche.
Das (nicht-) Ansprechen eines Handicaps ist eine persönliche Entscheidung. Es gibt dementsprechend kein Richtig oder Falsch in diesem Prozess. Denn egal an welchem Zeitpunkt das Handicap angesprochen wird, es kann negative Konsequenzen haben.
Melane braucht trotz Sehbeeinträchtigung nur wenige Hilfsmittel am Arbeitsplatz in der Bank – ein Bildschirmlesegerät und eine zusätzliche Lampe reichen.
Ansonsten seien es kleine Anpassungen, die einen grossen Unterschied machen, wie z.B. Stifte rechtzeitig auszutauschen.
Maneth Stiefels Standort in Schlieren ist bereits grösstenteils rollstuhlgängig, eine Rampe oder ähnliches zu ergänzen wäre auch kein Problem.
Bei komplizierten, teuren (medizinischen) Hilfsmitteln müssen zuerst abgeklärt werden, ob finanzielle Zuschüsse oder ähnliches verfügbar sind. Wichtig zu wissen ist, dass die IV diese Kosten tatsächlich teilweise übernimmt. Mehr Informationen unter proinfirmis.ch („Hilfsmittel und Assistenz am Arbeitsplatz“)
Zugänglichkeit beginnt bei der Stellenausschreibung – Arbeitgeber*innen sollten laufend überlegen, wie sie breitere Personenkreise einschliessen können.
Auch für Arbeitssuchende ist empfehlenswert, immer wieder neu zu prüfen, wo sie noch passende Stellen finden könnten.
Kommt es dann zur Bewerbung kann es für Menschen mit Handicap ihre Chance vergrössern, wenn sie von Beginn an Informationsquellen anbieten.
Aufklärung und Beratung sind für Arbeitgeber*innen entscheidend, um Menschen mit Handicaps einstellen zu können und wollen. Sie wollen beispielsweise Bescheid wissen, worauf zu achten ist oder wie sie im Ernstfall reagieren müssen.
In der IT Firma UMB AG gibt es bei knapp 900 Mitarbeiter*innen immer wieder Fälle, in denen intern Integrationsmassnahmen notwendig sind. Besonders während und nach der Pandemie sei das noch häufiger geworden. Die UMB AG legt viel Wert darauf, stets für diese betroffenen Personen da zu sein.
Coaches können für Menschen mit Handicap eine grosse Entlastung sein und (potentiellen) Arbeitsgeber*innen viele Unsicherheiten nehmen. Im besten Fall kann ein gut ausgebildeter Coach fehlende oder mangelhafte Ausbildung und Sensibilität in Unternehmen ausgleichen.